Wassermühlen am Rodebach
Sie liegen alle still, seit sich der zwangsumgesiedelte Bach von ihnen entfernt hat. Die beiden ersten seit den 1920er Jahren, die anderen folgten zwischen 1960 und 1970.
"Wie Perlen an einer Schnur, so reihen sich am Rodebach die Mühlen auf!"
So lautete eine historische Betrachtung vom gebürtigen GANGELTER Anton Hennes im März 1943 ("Heimat ", Beilage der Heinsberger Volkszeitung), wie folgt:
Sein Großvater - Peter Joseph Hennes - war um 1860 für einige Jahre Pächter der Dahlmühle. Das erklärt uns wohl heute am besten sein Interesse an dieser Nachforschung. (M.Tholen)
"Auf einer Strecke von 3 km befanden sich im Süden von Gangelt vier Mühlen, jede mit besonderem Reiz. Sicher ist die eine oder andere ebenso alt wie der Ort Gangelt. Die Geschichte der Mühlen lässt sich kaum über das 15. Jahrhundert hinaus verfolgen."
(Nachforschungen aus Gerichtsbüchern des Amtes Millen, Staats-Archiv Düsseldorf, Chroniken Kritzraedt und Otten, sowie Kirchen- und Gemeinde-Archiv-Gangelt)
Kulturgeschichtlich wertvoll ist die " Inbesitznahme einer Mühle":
"Man ist dann zur Mühle gegangen und hat Besitz ergriffen, mit Auf- und Zuschliessung der Türen, Anzünden und Auslöschung des Feuers, Auf- und Abschützung der Hiel (Kantholz), sodann Drehung des Mühlrades und Gehung der Mühle, Ausgrabung der Erde im Garten und Abpflückung der Zweige von den Bäumen", wie es Brauch und Sitte ,mit Leib und Seele Besitz ergriffen“.
So schilderte dies Johann Spiertz (Inhaber der Mohrenmühle um 1770)
Vor dem Gericht in Gangelt wurde der gewöhnliche Müller-Eid geschworen. Die Schwur-Formel ist leider nicht bekannt.
Alte Mühlen-Gesetze
"Die Mühle war im Besitz einer Familie bzw. der Erben, bezahlte aber für die Mahl-Rechte dem Landesherren Pacht - 3 Malter Roggen,3 Malter Hafer -ERBRENTE / 2Quart Wein KIRCHENRENTE".
"In die Wand eingeschlagene Ankernägel waren die Maßpunkte für das Einhalten der Staugrenze, von denen alle Mühlen an einem Antriebsgewässer abhingen."
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt