Mohrenmühle
(vor 1559 - 1965) - auch "Kreetjes Müehle"genannt
Schon seit ihrer Ersterwähnung 1559 hieß diese Gangelter Mühle "MORE MOELE", ob nun nach dem damaligen Pächter oder Besitzer oder der unmittelbaren Nähe des feuchten Rodebachtales, bleibt offen.
Sicherlich war sie noch viel älter und wie fast alle Rodebachmühlen eine herrschaftliche Mühle, in Erbpacht vergeben, d.h. die Mühle war im Besitz der Familie, zahlte aber für die Mahl-Rechte dem Landesherren Pacht.
Sie war eine Kornmühle mit drei Mahlgängen, die ab 1913 von einer Turbine angetrieben wurde mit zusätzlichem Generator zur Stromerzeugung.
1965 kam das Aus für diese "Kreetjes Müehle", wie sie im Volksmund hieß und der letzte Mohren-Müller, namens Kreiten, gab auf. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde lange weitergeführt. Nur der Mühlstein erinnert heute noch an eine zumindest 500 Jahre alte Tradition.
Es gibt einen besonderen Bericht von Johann Spiertz, dem Besitzer der Mohren-Mühle um 1770, in der er anschaulich die "Inbesitznahme einer Mühle“ schildert und gleichzeitig den gewöhnlichen "Müllereid "vor dem Gericht in GANGELT erwähnt.
Auch die "Engelsmühle", als oberste in Gangelt-Stahe, gehörte zu den 14 Rodebachmühlen aus alter Zeit. Sie wurde aber auch als erste wegen der damaligen systematischen Rodebachregulierung 1924 stillgelegt. Ihre Vorgänger-Mühle soll 1542 in Flammen aufgegangen sein, beim Vergeltungsschlag kaiserlicher Truppen in unserer Region.
Die "Platz-Mühle" in Gangelt-Stahe, auch "Schlagmühle" genannt, war eine ehemalige Ölmühle, die 1926 ihr Ende fand. Die Gebäude stehen heute noch.
Anmerkung: Die genannten Jahreszahlen der Mohrenmühle und der Hinweis auf die Mahlgänge wurden vom aktuellen Besitzer Hans Kreiten offiziell korrigiert.
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt