Die Pfarrkirche St. Nikolaus
Wesentlich früheres Christentum in Gangelt vermutete selbst der Chronist Jacobus Kritzraedt, wenn auch erst im Jahre 828 die schriftliche Ersterwähnung durch eine erzählte Wunderheilung (nach Einhard - Biograph Karls des Großen) bestätigt werden konnte.
Das Erlebnis betraf eine Gangelterin, die mit ihrem gichtkranken 8-jährigen Mädchen in der Aachener Kaiserpfalz vor den Reliquien von Petrus und Marcellinus betete und mit dem geheilten Kind zurückkehren konnte.
Dies bleibt bis heute der einzige urkundliche Beweis.
Unter den Herren von Heinsberg wurde die Pfarrkirche Gangelt um 1200 zur Mutterkirche.
Diese Zuständigkeit war im Mittelalter sehr ausgedehnt.
Nach Kritzraedt umfasste es alle Anwesen, die innerhalb von 3 Stunden im Umkreis zu erreichen waren.
Der erste Pfarrer namens TIRRICUS wurde 1230 genannt.
Wertvolle Schätze sind in unserer Pfarrkirche zu bewundern:
Aus der romanischen Vorgängerkiche des 13. Jahrhunderts - lt. Ausgrabungen bestätigt - stammt in der Eingangshalle das Blaustein-Taufbecken aus der Zeit um 1100 und die Weihwasserbecken als frühere Säulenkapitelle sowie erhaltene Säulenbasis-Steine.
Hoch unter dem Triumphbogen bewundern wir die imposante Kreuzigungsgruppe, geschaffen um 1500 von einem Künstler aus Elsloo /NL.
Das Wand-Gemälde "die Bergpredigt" sowie die Blindfenster im Chorraum wurden im Jahre 1908 vom Gangelter Malermeister Caspar Maintz geschaffen.
Die eindrucksvolle Pieta um 1870, sowie die Bilder des Kreuzwegs stammen von dem Künstler E. Ferber.
Die neugotische Holz-Einrichtung stammt aus der Zeit um 1870, ebenso wie die Altäre von Bildhauern aus Aachen, angefertigt Mitte bis Ende 1800.
Die gestifteten lichtdurchfluteten Kirchen-Rundum-Fenster mit Bleiverglasung -nach Bibelgeschichten von der Glasmalerei Oidtmann in Linnich gestaltet - vervollständigen den gewaltigen Eindruck.
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt