Der Alte Bahnhof
Der Post ein "Lebewohl " - der Bahn ein "Willkommen". So hieß es zur offiziellen Eröffnung im April 1900.
Die Schmalspur-Bahn mit 1 m Spurweite hat viele Jahre ihre Dienste getan. Für Personentransport war eine Geschwindigkeit von 10 km / Std. innerörtlich und für Straßen- und Wegebereiche 20 km /Std. üblich.
Im Volksmund hieß es deshalb stets wohlwollend - mit einem Lächeln: "Blumenpflücken während der Fahrt verboten!"
Der "FEURIGE ELIAS" brauchte von Gangelt nach Geilenkirchen ca. 45 Minuten. Später hatte jeder Bahnhof eine Schankwirtschaft.
Zum Kriegsende 1945 war fast alles durch Tieffliegerangriffe zerstört. Später wurde die Strecke bis Tüddern wiedereröffnet.
In den Notzeiten bis 1948 waren "Hamsterfahrten" angesagt, mit Rekordzahlen von über 1,5 Mio. beförderter Personen.
1949 kam der Selfkant unter niederländische Auftragsverwaltung, die Strecke bis Tüddern wurde eingestellt und die finanziellen Verluste wurden stets größer.
Später versuchte die Kreisbahn, mit landwirtschaftlichem Güterverkehr die ungünstige wirtschaftliche Situation aufzufangen. Für Zuckerrüben-Transporte wurden Ladegleise und Sturzrampen gebaut.
Das endgültige AUS kam mit den kreisbahneigenen Bussen Mitte der 1960er Jahre.
Die Nachkriegs-Generation erinnert sich bis heute gern an diese Zeiten der damaligen "Bimmelbahn ".
Als Museumsbahn ist sie seit 1971 als "Selfkantbahn" die Attraktion der Region.
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt