Die Synagoge
1823 wird lt. Chronist "die Synagoge in Gangelt an der Heinsberger Straße - hinter dem Haus des Nathan Herzfeld" - erwähnt, anfangs zur jüdischen Gemeinde Heinsberg gehörend, später an die größere in Geilenkirchen angeschlossen.
Der Backsteinbau ist 5 mal 12 m groß. Zugemauerte Fenster und Türen sichern den heutigen Privatbesitz und den Zugang vom Nebenhaus aus. Die Inneneinrichtung war aus Eichenholz. An der Ostwand stand der Thoraschrank und dem gegenüber befand sich die Frauenempore, die Männerbänke im Erdgeschoß.
Einmal wöchentlich kam ein Rabbiner, um die jüdischen Kinder die Thora zu lehren.
Die Geschichte Angehöriger jüdischen Glaubens in unseren Breiten reicht zurück bis in die Römerzeit. Jüdische Kaufleute zogen mit den Truppen Caesars entlang der großen Heerstraßen und Flüsse in unser Gebiet ein. Karl der Große schätzte die Juden als nützliche unternehmende Bauern, Handwerker, Kaufleute, Ärzte, Frauen und Männer.
Im Mittelalter wurden die jüdischen Minderheiten zu Prügelknaben und Sündenböcken für alle Unglücke gemacht.
Ab Mitte 1600 lebten schon nachweislich Juden in GANGELT. 12 jüdische Familien wohnten als Kaufleute hier in Gangelt mit den Namen: Leopold, Morgenstern, Alba, Rosendahl, Hertz, Falkenstein, Hartog, Josephs, Mendeln und Lichtenstein.
42 Stolpersteine wurden zur Erinnerung ab 2016 im Gangelter Ortskern verlegt. "Jetzt haben diese Menschen wieder einen Namen, einen Ort und einen PLatz in unserer Erinnerung bekommen“ - so die Initiatoren.
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt