Die Wächter im alten Gangelt
Die Bürger der mittelalterlichen Stadt GANGELT und die der damaligen umliegenden 16 Dörfer waren in unruhigen Zeiten verpflichtet, an den Toren und auf den Mauern Wache zu halten.
Innen legte sich ein Erdwall an die Mauer, der auch als Wehrgang diente.
Dort standen sie mit Bogen und Hakenbüchsen, mit Spießen und Hellebarden.
Der Wachtmeister
Die Leitung dieser Bürgerwacht hatte der Wachtmeister. Er wurde auch zu allen möglichen anderen Dienstleistungen herangezogen, z.B. die Tore auf- und zu zu- schließen. Auch half er bei den Arbeiten an den Stadtbefestigungen und machte Botengänge für die Stadt. Gelegentlich wurden ihm auch Zwangsvollstreckungen und Pfändungen übertragen.
Die Seltenheit der Erwähnung deutet wohl darauf hin, dassdieser Posten nur in besonders gefährlichen Zeiten besetzt wurde.
Der Wallmeister
Für die Unterhaltung der Mauern und Wälle war in ganz früher Zeit ein Wallmeister aufgestellt. Später übernahm wohl einer der 2 Bürgermeister diesen Posten und übertrug den einzelnen Handwerkern wie Zimmerleuten, Maurern und Schlossern die notwendigen Reparaturarbeiten auszuführen.
Der Kurwächter
Da die Bürgerwache in unruhigen Zeiten nicht ausreichte, die Stadt vor Überfällen zu schützen, ordnete der Landesherr einen „Ausguck-Posten“ auf dem Kirchturm an - die sogenannte „Kurwacht“ (von „Kure“ >wie „Warte“).
Vom Turm aus konnte der Wächter weit ins Land sehen („churen > “achtgeben“) und bei drohender Gefahr in sein Horn blasen, damit die Pförtner die Tore rechtzeitig schließen konnten.
Welche Bedeutung diesem Posten zukam, konnte man an der äußerst guten Bezahlung ermessen, zu der auch die umliegenden Orte mit beisteuern mussten.
(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt